Datenschutz ist in Deutschland bereits seit Ende der 1970er Jahre im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) geregelt.
Das BDSG dient in vielen Teilen als Vorlage für die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO).
Zweck des BDSG ist es, den Einzelnen davor zu schützen, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt wird.
In Deutschland verstößt der derzeitige Aufbau der Datenschutzbehörde dem Europäischen Gerichtshof nach gegen das europäische Recht.
Die Bundesregierung hat daher zwischenzeitlich einen Gesetzesentwurf erstellt, wonach das Amt der Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreit (BfDI) bis 2016 aus dem bisher zuständigen Bundesinnenministerium herausgelöst wird. Diese neue Bundesbehörde ist dann mit eigenen Mitteln ausgestattet und nicht mehr weisungsgebunden, d.h. sie untersteht nur noch der parlamentarischen und gerichtlichen Kontrolle. |
Nicht unter die Datenschutzvorschriften fallen Daten juristischer Personen, Personenhandelsgesellschaften oder sonstiger Personengemeinschaften (z.B. Vereine).
Personenbezogene Daten sind alle Informationen, die Ausdruck der „physischen, physiologischen, genetischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität“ eines Menschen (natürliche Person) sind und über die sich ein Mensch eindeutig identifizieren lässt.
Die Verarbeitung ist nur erlaubt, wenn eine Einwilligung vorliegt, oder besondere Erlaubnistatbestände vorliegen, wie die Erforderlichkeit zur Durchführung eines Vertrags, Erforderlichkeit zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen.
Grundsätze |
Erläuterung |
Zweckbestimmung |
Personenbezogene Daten dürfen nur für festgelegte, eindeutige und rechtmäßige Zwecke erhoben und daher auch nur übermittelt werden, wenn dies mit der ursprünglichen Zweckbestimmung vereinbar ist.
Zweckänderungen sind nur mit Zustimmung der betroffenen Person zulässig oder wenn die Änderung ihren Schutz oder die Rechte und Freiheiten anderer Personen betrifft. |
Datenqualität |
Personenbezogene Daten müssen sachlich richtig und – wenn nötig – auf dem neuesten Stand sein. Es sind angemessene Maßnahmen dafür zu treffen, dass nicht zutreffende oder unvollständige Daten berichtigt oder gelöscht werden.
Die zu übermittelnden Daten müssen im Hinblick auf die Zweckbestimmung erforderlich sein. |
Sicherheit |
Die verantwortlichen Stellen haben die zur Gewährleistung der erforderlichen Datensicherheit angemessenen technischen-organisatorischen Maßnahmen zu treffen.
Die Maßnahmen beziehen sich insbesondere auf Server, Netze bzw. Kommunikationsverbindungen sowie Applikationen. |
Vertraulichkeit der Datenverarbeitung |
Nur Befugte und auf die Einhaltung des Datengeheimnisses besonders verpflichtete Mitarbeiter dürfen personenbezogene Daten erheben, verarbeiten oder nutzen.
Es ist untersagt solche Daten für eigene private Zwecke zu nutzen, an Unbefugte zu übermitteln oder diesen auf andere Weise zugänglich zu machen. Unbefugt in diesem Sinne sind z.B. auch Mitarbeiter, sofern sich nicht aufgrund des Tätigkeitsfeldes und der konkreten Aufgaben etwas anderes ergibt. |
Keine Einwilligungserklärung ist erforderlich, wenn |
» der Betroffene nicht in der Lage ist, die Einwilligung zu geben |
» der Betroffene hat die betreffenden Daten öffentlich gemacht |
» die Übermittlung ist zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung rechtlicher Ansprüche erforderlich (Interessenabwägung) |
Rechte von Personen, die von Verarbeitung personenbezogener Daten betroffen sind:
Auskunft nach BDSG |
Kunden, Mitarbeiter und sonstige Betroffene öffentliche und nicht-öffentliche Stellen haben hinsichtlich ihrer personenbezogenen Daten ein unabdingbares Recht auf: |
» Auskunft über die zu der Person gespeicherten Daten, die Herkunft der Daten und den Zweck der Datenerhebung sowie Empfänger bzw. die Kategorien von Empfängern |
» Datenberichtigung bei unrichtigen oder unvollständigen personenbezogenen Daten |
» Sperrung der Daten, wenn sich weder die Richtigkeit noch ihre Unrichtigkeit feststellen lässt |
» Löschung, wenn die Datenverarbeitung unzulässig war oder die Daten für den Zweck der Datenverarbeitung nicht mehr erforderlich sind, |
» Widerspruch gegen die Speicherung, wenn die Daten zu Werbezwecken oder zu Zwecken der Markt- und Meinungsforschung genutzt werden. |
Bei jedem Auskunftsersuchen nach BDSG ist |
» zu prüfen, ob eine Auskunftspflicht besteht oder im Einzelfall eine Auskunft nicht erteilt |
» die Legitimation des Anfragenden zu prüfen, damit eine unzulässige Datenübermittlung an Dritte verhindert wird. |
Personenbezogenen Daten müssen gelöscht werden, wenn der ursprüngliche Zweck der Datenspeicherung entfällt sowie zugleich keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten vorliegen (bspw. handels- oder steuerrechtlicher Art).
Ein PC sollte mit einem starken Passwort geschützt sein und ein aktuelles Betriebssystem haben. Die Festplatte soltte verschlüsseltsein, so dass im Fall eines Diebstahls oder Verlustes die gespeicherten PC-Daten nicht ausgelesen werden können. Ebenso sollten auch USB Sticks sowie andere Wechseldatenträger verschlüsselt und mit einem starken Passwort geschützt sein.
Ein Arbeitsplatz sollte nur so hinterlassen werden, dass Dritte nicht auf schutzbedürftige Dokumente zugreifen können, d.h. PC sperren und Dokumente in einen Schrank oder Rollcontainer einschließen.
Dokumente mit personenbezogenen Daten sind auch nicht einfach in einen Papierkorb sondern mit einem geeigneten Dokumenten-Schredder datenschutzrechtlich unbedenklich zu entsorgen.
Grundsätzliche Aufgaben eines Datenschutzbeauftragten bei einem Kreditinstitut |
Führung elektronisches Verfahrensregisters
» Alle Anwendungen mit Dokumentation von internen Zugriffsberechtigungen je Verfahren enthalten |
Kontrolle/ Sicherstellung der Durchführung von regelmäßigen Mitarbeiterschulungen |
Externe Anfragen / Informationen » SCHUFA Anfragen mit Auftrag um Prüfung berechtigtes Interesse nach § 29 BDSG |
Bearbeitung und Besprechung interner Angelegenheiten
» Einverständniserklärung Mitarbeiter bezüglich Speicherung und Nutzung von » Verpflichtungserklärungen Datenschutz bei Neueinstellungen » Erstellung und Pflege Datenschutzkonzept (u.a. Videoüberwachungen, Datenvernichtung |
Interne Kontrollen » Verpflichtung neu eingestellten Mitarbeiter auf das Datengeheimnis gemäß § 5 BDSG » Aufbewahrung von Bewerbungs- und Testunterlagen sowie Führung von Personalakten » Kontrolle von technisch-organisatorischen Maßnahmen |