Moderationskompetenz verfolgt das Ziel in einem gemeinsamen beteiligten Lernprozess die Energiepotentiale zu aktivieren, die Kreativität der Teilnehmer zu fördern, die Ideen allen zugänglich zu machen, gemeinsam zu Ergebnissen und Entscheidungen zu gelangen, welche von allen mit Konsens und sich verpflichtet fühlend getragen werden.
Erfolgsorientierte Moderationskompetenz wird insbesondere bei Workshops, Seminaren, Kongressen, Tagungen, Gruppenarbeiten, Besprechungen und beispielsweise in der Organisationsentwicklung in immer größerem Umfang gefordert.
Eine gut vorbereitete und durchgeführte Moderation ist auf die Bedarfe der Teilnehmer ausgerichtet, vermittelt Wissen und Erfahrungen anhand von Praxisfällen, fördert die Zusammenarbeit und liefert lösungsorientiert wertvolle Ergebnisse an die Beteiligten für die Bewältigung deren Arbeitsaufgaben und -prozesse.
Über- und Unterforderung wirken demotivierend. Die Erwartungshaltung muss daher so gesetzt sein, dass sie dem Potential, also der Leistungsfähigkeit des Betroffenen, entspricht. Für den Erfolg bedeutsam sind auch Faktoren wie zum Beispiel Atmosphäre, Gruppenrollen, Offenheit und der Umgang mit abweichenden Meinungen.
Projektleiter führen Mitarbeiter von Teams, ohne eine wirkliche Weisungsbefugnis zu haben. Insofern stellt das Moderieren von Besprechungen mit Projektteams für das Erreichen der gesteckten Ziele eine erschwerte Anforderung dar, weil unterschiedliche Interessen aufeinander treffen, aber die Wirksamkeit einer höheren Hierarchiestufe nicht zur Verfügung steht
Kriterien der Moderationskompetenz |
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» Fokussierung auf Thema |
» Beteiligung aller Anwesenden |
» Zeitmanagement |
» Führen durch Fragen |
» Feedback geben und erhalten |
» Visualisierung |
» Struktureller Blickwinkel |
» Konzeptioneller Blickwinkel |
» Sozialer Blickwinkel |
Ein Moderator benötigt gegenüber den Projektmitgliedern für diese Aufgabe daher vor allem Überzeugungskraft (Ziele des Projektes zu den persönlichen Zielen anderer machen), offene Haltung gegenüber Äußerungen aus dem Team (Missverständnisse ansprechen, konstruktive Gespräche führen), Transparenz und Klarheit.
Er stiftet Sinn und führt somit zu einer hohen Arbeitszufriedenheit, Bindung und nachhaltigen zielorientierten Verhaltensbereitschaft (= Motivation).
Das Beherrschen von Moderationsmethoden zeichnet sich dadurch aus, dass alle Projektteilnehmer aktiv, engagiert und zielgerichtet die Aufgaben lösen sowie dabei weitgehend frei arbeitend ihre eigenen Interessen verwirklichen können.
Die grundsätzlich wahrzunehmenden Aufgaben eines Moderators |
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» Gründlich fachliche und organisatorische Vorbereitung |
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» Rechtzeitige Versendung von Einladung/ ggf. inkl. Informationsmaterial |
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» Festlegung von Zielen und Spielregeln (Verfahrensweisen) |
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» Schaffung Atmosphäre, die offene und freie Äußerung, Kritik, Bedenken, Erfahrungen ermöglicht |
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» Überwachung der Einhaltung von Spielregeln |
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» Herbeiführen von Entscheidungen und Klärung von Verantwortlichkeiten |
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» Protokollierung der erarbeiteten Ergebnisse |
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Moderationsvorgehen |
Zielverfolgung |
»Begrüßung/ Vorstellung |
Atmosphäre schaffen |
» Zielsetzung verdeutlichen |
Teilnehmer einstimmen, klare Orientierung schaffen |
» Regeln für Moderation festlegen |
Absicherung der zielorientierten Vorgehensweise |
» Hinführen Teilnehmer zum Thema |
Einstieg in die Problematik/ in die Problemsituation |
» Themen-/ Problemorientierung |
Sämtliche Aspekte zum Thema/ Problem aufnehmen |
» Prioritätenfestlegung Themen |
Schwerpunkte/ Interessenlage feststellen |
» Themen-/ Problembearbeitung |
Analyse und Entwicklung von Lösungsstrategien |
» Aktivitäten Katalog erstellen |
Umsetzungsschritte/ Verantwortlichkeit festlegen |
» Ende Moderation einleiten |
Teilnehmereinschätzungen erfragen (Feedback) |
Moderationsmethoden beschäftigen sich vorrangig mit Visualisierungstechniken (gedrucktes Papier, Karten, White Board, Flipchart, Pinnwand, Projektor, Computerunterstütze Präsentation) und Fragetechniken.
Als Frageformen kommen beispielsweise in Betracht die offene Frage, die rhetorische Frage, die geschlossene Frage, die Gegenfrage oder auch die Suggestivfrage.
Die nachfolgenden Darstellungen fokussieren sich exemplarisch auf die Möglichkeiten von Fragetechniken.
Da die Moderationskompetenz als berufliche Schlüsselqualifikation nicht isoliert sondern als Gefüge einer homogenen Gesamtheit zu betrachten ist, verweise ich auf meine Ausführungen zu weiteren Schlüsselqualifikationen auf die entsprechenden Kapitel Beratungskompetenz, Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz, Kommunikationskompetenz sowie Präsentationskompetenz.