Instant Payments - Prozess im Überblick

Instant Payments ermöglicht es Nutzern, Geldbeträge nahezu in Echtzeit zu transferieren, was sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich zu einer deutlichen Beschleunigung finanzieller Transaktionen führt.

Im Gegensatz zu traditionellen Zahlungsmethoden, die oft Tage für die Abwicklung benötigen, erlauben Instant Payments die sofortige Gutschrift des Betrags auf dem Konto des Empfängers.


Die Abwicklung von Instant Payments orientiert sich grundlegend an den etablierten SEPA-Standards, wobei der Nachrichtenfluss zwischen den beteiligten Instituten von der Auftragserteilung bis zur Bestätigung der Zahlung reicht.

Prozessuales Grundprinzip

Der Ablauf von der Initiierung bis zur Bestätigung eines Instant Payments stellt sich wie folgt dar:

  • Die Abwicklung von Instant Payments orientiert sich grundsätzlich an SEPA
  • Nachrichtenfluss zwischen beteiligten Instituten bis Positiv- oder Negativ-Meldung
    an Zahler
  • Settlement wird zeitversetzt abgewickelt

1. Auftraggeber (Zahler): Der Zahlungsprozess beginnt, wenn der Auftraggeber seiner Bank (BANK) den Auftrag erteilt, eine Instant Payment Überweisung durchzuführen. Dies erfolgt in Form einer „SCTInst Instruktion“, welche für SEPA Instant Credit Transfer steht.

2. Bank des Auftraggebers (BANK):

  • 2a. SCTInst
    Die Bank des Auftraggebers sendet die Überweisungsinformationen an den Clearing Mechanismus.

  • 3c. Confirmation
    Nach erfolgtem Clearing sendet der Clearing Mechanismus eine Bestätigung an die Bank des Auftraggebers zurück. Dies kann eine Bestätigung über die erfolgreiche Überweisung oder eine Fehlermeldung sein.,

3. Clearing Mechanismus: Dies ist die zentrale Instanz, die für die Abwicklung (Clearing) der Überweisungen zwischen den Banken zuständig ist. Die Zahlungsdaten werden hier verarbeitet und an die Bank des Gläubigers weitergeleitet.

4. Gläubiger (Empfänger der Zahlung):

  • 3a. Info: Der Gläubiger erhält Informationen über den eingehenden Betrag von seiner Bank. Dies geschieht fast sofort nach der Überweisungsinitiierung durch den Auftraggeber.
  • 2b. SCTInst: Hier ist dargestellt, dass die Bank des Gläubigers die Überweisungsinformationen vom Clearing Mechanismus erhält.

5. Settlement Mechanism: Der Abrechnungsprozess (Settlement) für die Überweisung erfolgt zeitversetzt, was bedeutet, dass die tatsächliche Verrechnung der Beträge zwischen den beteiligten Banken zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet. Dies kann zum Beispiel am Ende des Tages oder zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt im Settlement-System passieren.

Instant Payments Transaktionsnachrichten im Überblick

  • Pacs.008 Nachrichten
    • „Eigentliche“ Zahlungsinformation
  • PACS.002 Nachrichten
    • Positiv-Nachrichten
  • PACS.002 Nachrichten
    • Negativ-Nachrichten
  • PACS.028 Nachrichten
    • Investigation
  • CAMT.056 Nachrichten
    • Recall
  • PACS.004 Nachrichten
    • Rückgaben
  • CAMT.029 Nachrichten
    • Ablehnung Recall

Funktionale Anforderungen – Ausgangsverarbeitung (G1 Sicht)

Fachlicher Prozessablauf Zahlungsausgang

Fachlicher Prozessablauf für die Verarbeitung von Zahlungsausgängen aus der Sicht einer G1-Bank:

Stufen der Zahlungsverarbeitung:

  1. Auftragserstellung
    Hier beginnt der Prozess mit der Einreichung des Zahlungsauftrags durch den Kunden.

  2. Datenannahme
    Die eingereichten Zahlungsdaten werden vom Banksystem empfangen und für die weitere Verarbeitung vorbereitet.

  3. Formelle Freigabe
    Der Auftrag wird auf seine Richtigkeit überprüft und formell freigegeben. Dies kann eine Prüfung auf Vollständigkeit und Plausibilität beinhalten.

  4. Leitwegermittlung
    Die Route für die Zahlung wird bestimmt, was die Auswahl des Clearing- und Settlement-Mechanismus (CSM) einschließt, über den die Zahlung verarbeitet werden soll.

  5. Disposition mit Vormerkung
    Dies beinhaltet die Zuordnung von eingehenden und ausgehenden Zahlungsströmen, was auch als Cash Management bekannt ist, und bei Bedarf die Erstellung von Vormerkungen für die zukünftige Zahlungsabwicklung.

  6. Nachrichtenaufbereitung und Status-Verwaltung
    Die Zahlungsdaten werden in das erforderliche Format konvertiert (zum Beispiel in das ISO 20022 Nachrichtenformat PACS.008) und der Status der Zahlung wird innerhalb des Banksystems verwaltet.

  7. Transaktion
    Der letztendliche Schritt, in dem die Zahlung verarbeitet und über das EBA-Netzwerk (European Banking Authority) weitergeleitet wird. Hierbei erfolgt auch die zeitgestempelte Bestätigung des Clearing-Mechanismus.

Neben diesen Hauptkomponenten sind zusätzliche Prüfungen erforderlich, wie beispielsweise:

  • Compliance-Prüfung vor oder nach Datenannahme
    Sicherstellung, dass alle Transaktionen den gesetzlichen Anforderungen und internen Richtlinien entsprechen.

  • EBICS Zahlungsmanager und Settlement
    Der EBICS (Electronic Banking Internet Communication Standard) Zahlungsmanager ist ein System, das Zahlungsaufträge bearbeitet, und das Settlement bezieht sich auf die endgültige Abwicklung der Zahlung zwischen den Banken.

  • CSM Versorgung
    Interaktion mit Clearing- und Settlement-Mechanismen, die für die Verarbeitung der Transaktionen verantwortlich sind

Funktionale Anforderungen – Eingangsverarbeitung (G2 Sicht)

Fachlicher Prozessablauf Zahlungseingang

Fachlicher Prozessablauf für die Verarbeitung eingehender Zahlungen aus der Sicht einer G2-Bank:

Stufen der Zahlungsverarbeitung:

  1. Auslesen ZV Eingang
    Der Prozess beginnt mit der Identifizierung der eingehenden Zahlungen im Zahlungsverkehrssystem.

  2. Datenannahme
    Die erhaltenen Zahlungsdaten werden erfasst und für die Verarbeitung vorbereitet.

  3. Formelle Freigabe
    Der Zahlungseingang wird formell genehmigt, was in der Regel eine Kontrolle auf Vollständigkeit und Korrektheit der Informationen einschließt.

  4. Kontoprüfung
    Es findet eine Überprüfung des Kontos des Zahlungsempfängers statt, um zu gewährleisten, dass es gültig und für die Gutschrift bereit ist.

  5. Valutierung
    Der Wertstellungsprozess wird ausgeführt, der bestimmt, zu welchem Datum der Zahlungseingang auf dem Konto des Empfängers gebucht wird.

  6. Nachrichtenaufbereitung und Status-Verwaltung
    Die Zahlungsinformationen werden in das korrekte Format überführt und der Status der Zahlung innerhalb des Systems wird verwaltet.

  7. Transaktion
    Die Zahlung wird schließlich durch das Banksystem verarbeitet und für die Buchung sowie
    die Gutschrift auf dem Empfängerkonto vorbereitet.

Neben diesen Hauptkomponenten sind während des Prozesses verschiedene Überprüfungen und Schnittstellen notwendig:

  • Compliance-Prüfung
    Hier wird kontrolliert, ob die Zahlung allen gesetzlichen Vorschriften und internen Richtlinien entspricht.
  • SCTInst Eingang/Freigabe
    Dies bezieht sich auf SEPA Credit Transfer Instant Payments, die eine schnelle Zahlungsabwicklung ermöglichen.
  • Buchung/Vormerkung und Nachrichten-Manager
    Diese Komponenten verwalten die tatsächliche Buchung der Zahlung und die entsprechenden Nachrichten, die im System generiert werden.
  • Weiterleitung (PACS.008)
    Dies beschreibt den Prozess, bei dem die Zahlungsanweisungen an andere Banken oder Zahlungssysteme weitergeleitet werden.
  • EBA-Leitweg
    Hier wird der Pfad angezeigt, über den Zahlungen durch die European Banking Authority verarbeitet werden.
  • Verschiedene Nachrichtenformate wie PACS.002, PACS.008, PACS.004 und CAMT.056/CAMT.029: Diese beziehen sich auf die Standardnachrichtenformate im Zahlungsverkehr, die für die Kommunikation zwischen den beteiligten Banken und Systemen verwendet werden.

Funktionale Anforderungen – Nachrichtenverkehr

Nachrichtenfluss im Rahmen der Interbankenverrechnung

  • Am Konto des Zahlers wird eine Vormerkung gebildet
  • G1 sendet PACS.008 an G2
  • G2 prüft auf Plausibilität, Embargo (bei Crossboarder Zahlungen), …
  • G2 sendet PACS.002 an G1
  • G2 bucht Gutschrift auf Empfängerkonto (wenn PACS.002 = positive Antwort)
  • G1 Positivfall:
    - Auflösung Vormerkung
    - Belastungsbuchung auf Konto des Zahler 
      
    G2 Negativfall:
    - Auflösung Vormerkung
    - Belastungsbuchung auf Konto des Zahlers und
    - Storno der Belastung auf Konto des Zahler

Szenarien der Transaktionsunterstützung

leiten sich aus unterschiedlichen Prozesstiefen ab:

1. Transaktionsvariante

Nachrichtenfluss mit Transaktionsunterbrechung zum und vom direkten Teilnehmer

Angenommene Zeitanteile einer Instant Payments Transaktion

2. Transaktionsvariante (TSP)

Nachrichtenfluss mit Transaktionsunterbrechung zum und vom ACH

Angenommene Zeitanteile einer Instant Payments Transaktion

3. Transaktionsvariante

Nachrichtenfluss ohne Transaktionsunterbrechung

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