Release Management - Prozesse und Aufgaben

Das operative Releasemanagement umfasst eine Reihe von Teilprozessen, die für die erfolgreiche Auslieferung eines Releases von der Planung bis zum Produktionsrollout notwendig sind. Hierbei kann die Ausgestaltung dieser Prozesse je nach betrieblichen Gegebenheiten und Anforderungen variieren, was einen flexiblen Rahmen für die Implementierung bietet.


Wesentliche Schritte im Releasemanagementprozess:

1. Release planen

Dieser Schritt umfasst die initiale Planung des Releases, einschließlich der Definition von Zielen, des Umfangs, des Zeitplans sowie der benötigten Ressourcen. Es ist wichtig, alle Stakeholder einzubeziehen und eine klare Vorstellung von den zu erreichenden Meilensteinen zu haben.

2. Release paketieren, einfrieren

Nach der Planungsphase werden alle Komponenten des Releases zusammengetragen und als Paket geschnürt. Sobald das Release-Paket fertiggestellt ist, wird es "eingefroren", d.h., es werden keine weiteren Änderungen mehr vorgenommen, um die Stabilität und Integrität des Releases zu gewährleisten.

3. Release formal prüfen

Bevor ein Release weiter im Prozess fortschreiten kann, muss es einer formalen Prüfung unterzogen werden. Diese Überprüfung dient dazu, sicherzustellen, dass das Release alle erforderlichen Qualitätsstandards erfüllt und bereit für die Testphase ist.

4. Release zurücknehmen und korrigieren

Sollten während der formalen Prüfung Probleme identifiziert werden, muss das Release möglicherweise zurückgenommen und korrigiert werden. Dies gewährleistet, dass nur qualitativ hochwertige und fehlerfreie Releases in die Testphase übergehen.

5. Release testen

In dieser Phase wird das Release umfangreichen Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass es funktioniert wie vorgesehen und frei von kritischen Fehlern ist. Die Testergebnisse werden dokumentiert und dienen als Grundlage für die Entscheidung über die Freigabe des Releases.

6. Release freigeben und ausliefern

Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase und der formalen Abnahme des Releases wird es für die Auslieferung freigegeben. Die Auslieferung umfasst die Verteilung des Releases an die Zielumgebung(en) und die Implementierung im Produktionssystem.

7. Release zur Reparatur zurückgeben

Sollten nach der Auslieferung oder während des Rollouts Probleme auftreten, kann das Release zur Reparatur zurückgegeben werden. In diesem Fall müssen die identifizierten Probleme behoben und das Release erneut durch den Freigabeprozess geführt werden.

8. Releasereparatur

Die Releasereparatur beinhaltet die Behebung aller identifizierten Probleme, die nach der Auslieferung des Releases aufgetreten sind. Nach der Reparatur wird das Release erneut getestet, um seine Funktionalität und Stabilität zu bestätigen.

Release planen

Die Planung eines Software-Release ist ein grundlegender Schritt im Rahmen des Releasemanagements. Während der Projektplanungsphase werden der Umfang und die Termine für die Softwareauslieferungen definiert. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Erstellung eines Meilensteinplans, der eine Referenz für spätere Phasen, wie die Erstellung der Releasenotes, bietet. Zusätzlich werden die Schnittstellen zwischen verschiedenen Subsystemen und externen Systemen abgestimmt, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten

Aufgrund von Fehlermeldungen oder anderen Anforderungen kann es notwendig werden, zusätzliche Auslieferungen außerhalb des ursprünglich festgelegten Meilensteinplans zu planen. Nach Abschluss eines Integrationstests folgen mehrere wichtige Schritte:

  1. Subsysteme und Versionen benennen
    Die zuständige Projektleitung benennt alle Subsystemversionen, die Teil des neuen Release sein sollen, und koordiniert dies mit dem Releasemanagement.

  2. Formale Prüfung und Einfrieren
    Die Releaseverantwortlichen überprüfen die Versionen der Subsysteme formell und frieren die Releases entsprechend den Anweisungen des Qualitätssicherungsteams ein. Dies markiert die Erstellung des neuen Releases oder Releaseverbunds im Status „eingefroren“.

  3. Releasebezeichnungen vergeben
    Für die neuen Auslieferungseinheiten werden spezifische Releasebezeichnungen vergeben und zu einem Releaseverbund zusammengefasst.

  4. Releasenotes erstellen
    Die Releasenotes, die eine Übersicht über den Inhalt des Releases, die durchgeführten Änderungen und die Qualitätssicherungsmaßnahmen enthalten, werden erstellt. Die Erstellung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Releasemanagement- und Qualitätssicherungsverantwortlichen.

  5. Release im Versionierungssystem ablegen
    Alle Bestandteile des Releases werden im Versionierungssystem abgelegt und mit dem entsprechenden Label versehen.

  6. Lieferschein erstellen
    Ein Lieferschein wird erstellt und alle relevanten Releases und Elemente im Konfigurationsmanagementsystem werden mit dem Label für die Auslieferung gekennzeichnet.

Release annehmen und einfrieren

Die Phase der Annahme und des Einfrierens eines Release bildet einen entscheidenden Schritt im Releasemanagementprozess. In dieser Phase werden die fertiggestellten Releases mittels eines Annahmetests, auch Verbundtest genannt, auf ihre Qualität und Funktionalität überprüft. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die bereitgestellten Releases den definierten Anforderungen und Standards entsprechen.

Durchführung von Freigabetests

Die Freigabetests dienen dazu, die Releases umfassend zu evaluieren und zu bestätigen, dass sie für die Auslieferung und den Einsatz in der Produktivumgebung bereit sind. Diese Tests können für unterschiedliche Bereiche gleichzeitig und unabhängig voneinander durchgeführt werden, solange die zu testenden Releases miteinander kompatibel sind. Eine wesentliche Voraussetzung für die Kompatibilität ist, dass alle beteiligten Releaseverbünde dieselbe Version eines quer durch die Systemlandschaft genutzten Releases verwenden.

Sperrung vor der Auslieferung

Unmittelbar vor der Auslieferung an den Produktionsbetrieb erfolgt eine weitere wichtige Maßnahme: das Sperren der Releases. Diese Sperre betrifft insbesondere die spezifischen Label, die den Releases und der jeweiligen Lieferung zugeordnet sind. Durch das Sperren der Label wird verhindert, dass nachträgliche Änderungen an den Releases vorgenommen werden, die die Stabilität und Sicherheit der Produktivumgebung gefährden könnten. Dies gewährleistet, dass nur geprüfte und freigegebene Releases in den Betrieb überführt werden.

Release testen

Das Testen eines Releaseverbundes ist ein entscheidender Schritt im Releasemanagementprozess, um die Qualität, Funktionalität und die Sicherheit der neuen oder geänderten Software zu gewährleisten, bevor sie in die Produktionsumgebung überführt wird. Dieser Schritt findet in einer speziell eingerichteten Abnahmeumgebung statt, die so konfiguriert ist, dass sie die Bedingungen der Produktionsumgebung so genau wie möglich nachbildet.

Durchführung der Tests

Die Tests des Releaseverbundes umfassen verschiedene Testarten, wie Funktionstests, Integrationstests, Leistungstests und Sicherheitstests. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Release die gestellten Anforderungen erfüllt und frei von kritischen Fehlern ist. Die Tests werden systematisch geplant und durchgeführt, um eine umfassende Überprüfung der Software zu ermöglichen.

Release zurücknehmen und korrigieren

Wenn bei der Überprüfung eines Releases Unstimmigkeiten oder Mängel festgestellt werden, etwa in Bezug auf die Vollständigkeit der Releasenotes, Anleitungen oder fehlende Dateien, wird nicht das gesamte Release verworfen. Stattdessen werden die identifizierten Mängel gezielt behoben, und die korrigierten oder ergänzten Dateien werden im Konfigurationsmanagement-System (KMS) mit einem aktualisierten Label versehen. Dieses neue Label weist üblicherweise durch eine inkrementierte Versionsnummer auf die Aktualisierung hin.

Schritte der Fehlerbehebung und Aktualisierung

  1. Integrationstest und Identifizierung der benötigten Subsystemversionen
    Im Anschluss an die Integrationstests benennt die Projektleitung die Versionen aller Subsysteme, die Teil des neuen Releases sein sollen.

  2. Formale Prüfung der Subsystemversionen und Einfrieren der Releases
    Die Releases werden formell überprüft und anschließend eingefroren, um die neuen, stabilen Releaseversionen zu schaffen.

  3. Vergabe von Releasebezeichnungen und Zusammenfassung zum Releaseverbund
    Neue Releasebezeichnungen werden vergeben und die Releases werden zu einem Releaseverbund zusammengefasst.

  4. Erstellung von Releasenotes
    Die Releasenotes werden erstellt und umfassen eine Übersicht über den Releaseinhalt, Änderungen und durchgeführte Qualitätssicherungsmaßnahmen.

  5. Archivierung der Releasebestandteile im KMS
    Alle Komponenten des Releases werden im Versionierungssystem abgelegt und mit dem entsprechenden Label versehen.

Nachträgliche Änderungen an Begleitdokumenten

Änderungswünsche zu Begleitdokumenten eines Releases, wie Releasenotes oder Installationspläne, können nachträglich umgesetzt werden, vorausgesetzt, es besteht Einvernehmen zwischen den beteiligten Parteien. Wichtig für die Nachvollziehbarkeit solcher Änderungen ist die Einhaltung festgelegter Prozessschritte, einschließlich der formalen Anforderung von Änderungen, der Anpassung und Neulabelung der Begleitdokumente sowie der entsprechenden Kommunikation der Änderungen.

Koordination bei Schnittstellenanpassungen

Aufgrund geplanter Änderungen kann es notwendig sein, Schnittstellen zwischen verschiedenen Auslieferungseinheiten oder externen Systemen anzupassen. Diese Anpassungen müssen frühzeitig mit den jeweiligen Verantwortlichen abgestimmt werden, um die Kompatibilität und das reibungslose Zusammenspiel aller Systemkomponenten innerhalb des Releaseverbunds zu gewährleisten.

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